Ich? Vegan?! Niemals! … dachte ich.
Über 50 Jahre lang habe ich Fleisch gegessen – und ich habe es geliebt.
Ein Leben ohne ein saftiges Steak, eine knusprige Bratwurst oder eine Scheibe Bauchfleisch vom Grill?
Unvorstellbar.
Ich verstand jeden, der sagte: „Das schmeckt doch viel zu gut, um es aufzugeben.“
Ja, das tat es. Und ich habe es wirklich gern gegessen.
Aber tief in mir wusste ich es schon lange:
Etwas daran fühlte sich nicht richtig an.
Ich habe mein Gewissen nicht überhört – ich habe es weggedrückt.
Wollte nicht hinschauen. Nicht fühlen. Nicht nachdenken.
Hätte mir jemand vor zehn Jahren erzählt, dass ich einmal vegan leben würde – ich hätte laut gelacht und den Kopf geschüttelt.
Ich doch nicht!

Inhaltsverzeichnis
Vom Fleischliebhaber zum Veganer
Eine Reise vom Grill zur Überzeugung
Wenn wir früher gegrillt haben, musste bei mir eine Scheibe Bauchfleisch dabei sein. Schön kross, fast schwarz – hmmm… lecker!
Berner Würstchen? Oh ja!
Pizzaleberkäse, grobe Bratwürste, ein dicker Burger – da war ich voll dabei. Saftig, deftig, genial.
Zumindest so lange, bis mein Hirn angefangen hat, mit meinem Herz zusammenzuarbeiten.
Das war kein plötzlicher Bruch. Es passierte langsam, fast unbemerkt.
Denn eigentlich wusste ich schon Jahre vorher, dass ich kein Fleisch mehr essen wollte – aber es war eben so verdammt lecker.
Der erste Anstoß: Mein Sohn
Eines Tages kam mein Sohn – damals etwa 16 oder 17 – nach Hause und verkündete:
„Ich esse ab jetzt kein Fleisch mehr.“
Vegetarier? In unserer Familie? Unvorstellbar.
Wie sollte ich denn da noch kochen? In jeder Soße, in jedem Eintopf, auf jeder Pizza – überall war Fleisch!
Ich war schockiert, ehrlich gesagt auch genervt.
Doch es stellte sich viel schneller ein, als ich dachte.
Klar, vieles aßen wir ja ohnehin schon vegetarisch – jetzt brauchte es nur etwas mehr Planung.
Die nagende Wahrheit
Mit der Zeit wurde mir immer klarer:
Mein Sohn hatte Recht.
So, wie Tiere heute gehalten werden, kann man doch kein Fleisch mehr essen – nicht ohne schlechtes Gewissen.
Aber auf meine geliebten Bauchscheiben verzichten? Was sollte ich denn dann noch grillen?
Grillen ohne Fleisch – geht doch gar nicht! (Spoiler: Und wie das geht!)
Und so kämpften mein Gewissen und meine Gewohnheiten weiter.
Die Gewohnheiten siegten – noch.
Der Moment in der Heide
Dann kam dieser Urlaub in der Lüneburger Heide.
Wir schlenderten durch ein Freilichtmuseum. Zwei junge Schweine einer alten Rasse waren gerade eingezogen.
Sie quiekten, spielten, waren voller Leben.
Wir standen lange da und sahen ihnen zu.
Als wir uns umdrehten, fragte meine Tochter Lena, damals etwa 12:
„Besuchen wir sie nächstes Jahr wieder?“
Wie aus der Pistole geschossen sagte ich:
„Da leben sie wahrscheinlich schon nicht mehr.“
Lena sah mich fassungslos an.
Wir sprachen darüber, dass aus den süßen Ferkeln sehr wahrscheinlich Wurst, Steaks oder Bratwürste werden würden.
Ich sehe ihr Gesicht noch heute vor mir.
Ein paar Tage später, auf der Heimfahrt, sagte sie mir:
„Ich möchte ab jetzt auch vegetarisch leben.“
Ich nickte – mit dem Bild der kleinen Schweinchen im Kopf – und beschloss:
Ich auch.
Die beiden Schweinchen lebten übrigens letztes Jahr noch … und sind zwei ganz schön große Schweine geworden. Vielleicht machen wir dieses Jahr mal ein Bild von dein beiden. Immerhin waren sie der Auslöser.
Von vegetarisch zu vegan
Lena hielt das vegetarische Leben genau zwei Wochen durch. Dann sagte sie:
„Ich will mal ausprobieren, wie es ist, vegan zu leben. Nur für eine Woche.“
Aus der einen Woche wurde bis heute.
Ich habe mir mit dem Schritt schwerer getan. Milch und Eier habe ich nie wirklich gebraucht – aber Käse?
Käse war mein Schwachpunkt.
Doch dann kamen die Bilder:
Von gequälten Kühen, die nach ihren Kälbern schreien.
Von Kälbern, die kaum geboren schon geschlachtet werden, weil wir ihre Milch trinken wollen.
Ich konnte es nicht mehr mittragen. Nicht mehr mit mir vereinbaren.
Nicht mehr, wegen mir.
Nicht perfekt – aber überzeugt
Ich gebe zu: Manchmal werde ich „rückfällig“.
Eine Pizza mit Käse. Ein Stück holländischer Gouda im Urlaub.
Aber es wird seltener.
Vor zwei Jahren war ich vielleicht zu 75 % vegan – heute sind es 90 %.
Mein Ziel ist klar: 100 % vegan. So wie Lena – von Anfang an.

Meine Probleme mit dem veganen Leben
Spoiler: Es ist nicht das Fleisch.
Wenn du jetzt darauf hoffst zu lesen, dass ich Fleisch vermisse – oder dass ich mich heimlich nach einem Stück Hühnerbrust sehne – muss ich dich enttäuschen.
Fleisch kann ich nicht mehr essen.
Schon der Gedanke daran ekelt mich.
Okay, Käse … da siegt ab und zu noch mein innerer Schweinehund. Aber ehrlich: Ein echter Genuss ist es nicht mehr. Meistens frage ich mich hinterher, warum ich das überhaupt noch probiert habe.
Mein größtes Problem: Die Mitmenschen
Ich lasse jedem sein Steak, seine Bratwurst – und auch den Käse.
Selbst wenn ich es nicht mehr nachvollziehen kann.
Wie kann man nur wegschauen? Wie die Schreie der Kühe und ihrer Kälber überhören? Wie kann man die Bilder aus Schlachthöfen einfach verdrängen?
Aber gut: Das ist nicht mehr mein Problem.
Das muss jeder mit sich selbst ausmachen.
Meine Probleme beginnen dort, wo Fleischesser sie wohl am wenigsten vermuten:
Essen mit Familie, Freunden & Kollegen
Zugegeben: Ich werde mittlerweile öfter gefragt, was ich essen möchte oder kann – ein Fortschritt.
Aber es gibt immer noch diese Momente, wo ich am Tisch sitze und denke: Ernsthaft?
Zum Beispiel bei der Abschiedsfeier meines Chefs.
Fünf oder sechs Fleischgerichte, dazu Nudeln (mit Speck natürlich), Pommes und ein Salatbuffet.
Ja, ich wurde satt – und geschmeckt hat’s auch.
Aber mal ehrlich: Ein bisschen mehr Abwechslung hätte nicht geschadet.
Vegan essen gehen
Es wird besser!
In vielen Restaurants gibt es inzwischen ein veganes Gericht. Und in Würzburg haben wir sogar ein paar komplett vegane Lokale – yay!
Aber im Großen und Ganzen bleibt es oft anstrengend.
Manchmal studiere ich die Speisekarte wie ein Rätselheft: Was könnte ich irgendwie umbauen?
Nicht selten lande ich bei der Beilage-Kombi „Pommes & Salat“.

Nährstoffversorgung
Auch da musste ich erst ein wenig umdenken.
So viele Hülsenfrüchte wie heute standen früher nicht auf meinem Speiseplan.
- Vitamin B12? Nehme ich als Kapsel – kein Problem.
- Omega-3? Da hatte ich sogar als Fleischesser Mangel. Auch hier: Kapseln, natürlich vegan.
Es braucht ein bisschen Wissen und Aufmerksamkeit – aber wirklich schwer ist es nicht.
Die lieben Inhaltsstoffe
Mittlerweile kenne ich die Zutatenlisten vieler Produkte fast auswendig.
Ich sehe innerhalb von Sekunden: Tierisches drin – oder kann ich genauer hinschauen?
Toll finde ich, dass immer mehr Produkte klar mit „vegan“ gekennzeichnet sind.
Das spart Zeit, Nerven – und vermeidet Fehlkäufe.
Sprüche, Anmache & Nervensägen
Ach ja, die Klassiker.
Ein paar Highlights aus meinem persönlichen Bullshit-Bingo:
- „In dem Salat ist nur ein bisschen Speck – das macht doch nichts.“ (Echt jetzt?)
- „Wie, du isst auch keine Eier?!“ (Spoiler: Nein. Vegan heißt ohne tierische Produkte.)
- „Nur Grünzeug könnte ich nicht essen.“ (Ich auch nicht. Und tu’ ich auch nicht.)
- „Du frisst den Kühen ihr Futter weg.“ (Ganz dünnes Eis.)
- „Wie kann Apfelsaft nicht vegan sein? Ist im anderen etwa Hackfleisch?“ (Kopf → Tischplatte.)
Manchmal hilft nur noch Humor. Oder Augenrollen. Oder beides.
Vegan leben ist für mich keine Diät und kein Trend – es ist eine Haltung.
Ich will nicht perfekt sein, aber bewusst.
Und auch wenn es nicht immer leicht ist: Es ist jeden Umweg, jedes Kopfschütteln und jeden doofen Spruch wert.





Warum ich heute selbstbewusst sage: Ich bin Veganer – und das ist gut so!
Klar, der erste und wichtigste Grund, weshalb ich überhaupt vegan lebe:
Wegen mir muss kein Tier mehr leiden oder sterben.
Aber das ist längst nicht alles.
Kopf, Bauch und Herz – endlich im Einklang
Heute esse ich mit einem richtig guten Gefühl.
Nicht nur, weil es schmeckt – sondern weil es zu meinen Werten passt.
Mitgefühl, Verantwortung, Nachhaltigkeit – all das landet jetzt mit auf meinem Teller.
Lecker, gesund und im Einklang mit dem, was ich im Herzen trage.
Mein Teller ist bunter denn je
Früher war es oft das Gleiche – Fleisch, Beilage, Soße.
Heute entdecke ich eine ganz neue Vielfalt:
- Hülsenfrüchte in allen Varianten
- Tofu in lecker und spannend
- Aubergine, die ich früher nie mochte
- Vollkornnudeln, die satt machen und schmecken
- … und so viel mehr!
Ich experimentiere mehr, probiere Neues aus – und genieße bewusster.

Ich fühle mich fitter und leichter
In den letzten zwei Jahren habe ich rund 10 Kilogramm abgenommen.
Nicht, weil ich „vegan zum Abnehmen“ gewählt habe – sondern weil ich den Gefallen an Obst und Gemüse gefunden habe.
Mehr Frische, weniger Industrie – und mein Körper dankt es mir.
Ich bin ein Vorbild (ja, wirklich!)
Vegan leben hat für mich nichts mit Verzicht zu tun.
Es ist ein Geschenk. Eine Haltung.
Vegan leben ist Liebe pur.
Liebe zu den Tieren. Zur Umwelt. Zu mir selbst.
Wenn ich damit auch nur einen Menschen zum Nachdenken oder Umdenken bringe, dann hat sich jeder Schritt gelohnt.
Wenn ich das kann – aus voller Überzeugung und mit Freude – dann kann es jeder.
Schritt für Schritt. Biss für Biss.
Natürlich geht auch „süß & vegan“, wie Lena hier eindrücklich zeigt:



Wenn das für Dich perfekt ist, ist es perfekt.
Ich esse Fleisch und Milchprodukte. Auf Fleisch könnte ich relativ einfach verzichten, das gibt es nicht jeden Tag und schon gar nicht zu jeder Mahlzeit. Schwierig finde ich den Ersatz der Milchprodukte (Quark, Sahne, Milch, Käse). Ich meide hochverarbeitete Lebensmittel, weil ich sie für extrem ungesund halte. Leider sind vegane Ersatzprodukte für Milchprodukte in der Regel genau das: HVL. Und ohne diese Produkte fehlt mir Stand heute definitiv etwas auf dem Teller. Wie gehst Du mit dem Thema um?
Herzliche Grüße
Ines
Hallo Ines,
vielen Dank für deinen Kommentar – ich kann dich da wirklich gut verstehen.
Gerade der Verzicht auf Milchprodukte ist für viele eine echte Herausforderung. Auch mir fiel das anfangs nicht leicht.
Veganen Joghurt esse ich vielleicht ein- bis zweimal pro Woche, aber mit veganem Käse oder Quark konnte ich mich nie richtig anfreunden. Zum Überbacken mische ich mir lieber selbst etwas zusammen – das schmeckt mir oft besser und ist auch weniger verarbeitet.
Milch mochte ich ehrlich gesagt schon als Kind nicht besonders. Wenn ich sie mal brauche – etwa für Pudding oder zum Backen – greife ich meist zu Hafermilch. Klar, auch das ist ein verarbeitetes Produkt. Aber irgendwo muss man wohl einen Kompromiss eingehen, wenn man auf Tierleid verzichten möchte.
Mir persönlich geht es beim Veganismus auch nicht in erster Linie um perfekte Gesundheit oder „clean eating“, sondern darum, keine Tiere mehr leiden zu lassen. Ich esse heute wahrscheinlich gesünder als früher, aber mein Hauptantrieb ist ethisch. Deshalb akzeptiere ich auch mal ein Produkt, das nicht völlig naturbelassen ist – so lange kein Tier dafür sterben oder leiden musste.
Und ja, viele pflanzliche Alternativen – gerade zu Milchprodukten – sind tatsächlich stark verarbeitet. Besonders Cashewcremes gelten oft als beliebter Sahneersatz, aber da habe ich inzwischen meine Bedenken: Bei der Ernte und Verarbeitung von Cashewkernen kommt es leider häufig zu Kinderarbeit und sehr schlechten Arbeitsbedingungen, insbesondere in Indien und Vietnam. Deshalb verzichte ich so gut wie möglich auf Cashews und nutze lieber andere, fairere Alternativen.
Hier zwei einfache und bewährte Möglichkeiten, die ich regelmäßig nutze:
Weiße Bohnen als Basis für Soßen und Cremes
Weiße Bohnen (z. B. Cannellini oder Butterbohnen) sind mild im Geschmack, sättigend und extrem vielseitig.
Einfach mit etwas Wasser oder Pflanzenmilch, einem Schuss Öl, Senf, Knoblauch und Gewürzen pürieren – und schon hat man eine cremige Soßenbasis.
Mit Hefeflocken wird es sogar richtig käsig – perfekt für Pasta oder zum Überbacken.
Seidentofu für alles, was cremig sein soll
Seidentofu ist besonders fein in der Konsistenz und eignet sich toll für Dressings, Dips oder auch Desserts.
Er ist geschmacklich sehr neutral und nimmt Gewürze gut auf.
Ich verwende ihn z. B. für vegane „Mayo“ (mit Senf, Zitronensaft und etwas Öl) oder für cremige Gemüsesoßen.
Vielleicht ist ja auch für dich eine dieser Alternativen spannend. Ich finde es toll, dass du dich mit dem Thema so offen auseinandersetzt – und wer weiß: Manchmal führt ein kleiner Schritt zu einer ganz neuen Entdeckung 😊
Liebe Grüße
Birgit
Danke für Deine ausführliche Antwort. Tatsächlich ist mir clean eating für meinen Körper wichtiger als der Verzicht auf das Tier.
Die Anregung mehr weiße Bohnen zu verwenden, nehme ich gerne auf.
Hallo Ines,
absolut – das darf und soll natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Wir leben ja zum Glück in einem freien Land 😊
Ich persönlich esse auch kaum Ersatzprodukte. Und wenn doch, dann nicht, weil ich sie „brauche“, sondern einfach, weil ich sie manchmal bewusst genießen möchte – wie andere vielleicht ein Stück Kuchen oder ein Glas Wein. Das hat für mich nichts mit Verzicht zu tun.
Was ich aber wichtig finde – und vielleicht auch für dich interessant:
Vegan und Clean Eating schließen sich nicht aus. Im Gegenteil!
Viele pflanzliche, vollwertige Lebensmittel passen wunderbar zum Clean-Eating-Prinzip – Bohnen, Linsen, Gemüse, Nüsse, Samen, Vollkorn, frisches Obst. All das ist „clean“, naturbelassen und voller Nährstoffe.
Man kann wunderbar rein pflanzlich essen, ohne auf industrielle Ersatzprodukte zurückzugreifen – und ganz nebenbei noch etwas Gutes für Tiere und Umwelt tun. Du bist da also mit deinem Fokus auf unverarbeitete Zutaten schon auf einem richtig starken Weg!
Liebe Grüße
Birgit
Pingback: KW29/2025: Alle TCS-Blogartikel - The Content Society
Danke, danke, danke! Mir geht es so ziemlich genauso, nur dass ich schon 1995 aufgehört habe, Fleisch zu essen. es ist tatsächlich so, dass ein Teil von mir heute noch beim Geruch von gegrilltem Fleisch denkt: „Oh wie lecker!“ Und ich denke, das wird nie ganz weggehen.
Der Schritt weg vom Käse (2012) war bei mir auch weniger schlimm als befürchtet. Das scheint für viele eine Hürde zu sein, weil ja vieles überbacken nochmal viel besser schmeckt. Allerdings gibt es ja auch viele Möglichkeiten, vegan zu überbacken und viele davon ohne Fertigprodukte 🙂
Aber auch bei mir sind Mitmenschen das größte Problem am veganen Leben, wenn ich denn eins habe. Schon bei der Umstellung auf vegetarisch damals fanden ein paar Menschen in meinem Umfeld es nervig, mich zu bekochen. Heute gehe ich zu Veranstaltungen einfach nicht mehr hin, wenn ich weiß, es wird eine Menge Fleisch gegrillt oder es steht Spanferkel auf dem Programm. Das können die Anderen ja machen, aber ich möchte es nicht sehen und nicht dabei sein.
Dass kognitive Dissonanz bei manchen Menschen zu Aggression führt und dass für einige das Umfeld der Grund ist, wieder Tierprodukte zu essen, ist ja gründlich erforscht. Ich hoffe einfach, dass irgendwann die Proportionen kippen und dass es irgendwann normaler sein wird, dass wir unser Verhalten an unseren Werten ausrichten. Es gibt so viele gute Gründe dafür.
Liebe Grüße
Angela
Hallo Angela,
oh ja – ich kenne das nur zu gut. Wenn rundherum „Hmm, wie lecker!“ gesagt wird, und ich mir nur denke:
Das war mal ein Schwein.
Ein lebendiges, sensibles Tier, das vermutlich ein ziemlich elendes Leben hatte – und das eigentlich einfach nur leben wollte.
Aber ich war ja auch mal so.
Deshalb bleibe ich heute gelassen, tolerant – und versuche lieber, durch Vorleben statt Predigen zu zeigen, dass veganes Leben nicht Verzicht bedeutet, sondern Mitgefühl und Klarheit.
Ich verstehe heute wirklich nicht mehr, was an „Tiere essen“ lecker sein soll – auch wenn es verführerisch duftet.
Am Ende war das, was da brutzelt, ein fühlendes Lebewesen.
Eins mit Bedürfnissen, Empfindungen – und einem eigenen Lebenswillen.
Genau wie ich.
Aber zu dieser Einsicht muss jeder selbst kommen. Oder eben auch nicht.
Ich bin kein Messias, ich will niemanden bekehren.
Ich zeige einfach nur, dass man gut, genussvoll und mit reinem Gewissen leben kann – ohne jemandem weh zu tun.
Liebe Grüße
Birgit