
Ich blogge seit 2002. Damals kam mir niemals in den Sinn, meine Artikel mit persönlichen Einblicken zu spicken. Meine Gedanken dazu waren vermutlich nachvollziehbar:
- Wen interessiert das?
- Will ich wirklich Privates veröffentlichen?
Nach einigen – vielen – Jahren habe ich meinen Fehler erkannt. Privat und persönlich sind eben nicht dasselbe.
Privates hat in meinem Blog nichts zu suchen – oder zumindest darf ich es „ohne schlechtes Gewissen“ für mich behalten.
Doch gerade in Zeiten von ChatGPT & Co. helfen persönliche Einblicke, sich von den unzähligen Einheitstexten abzuheben. Menschen lesen menschliche Texte viel lieber als reine Anleitungen ohne jegliche Persönlichkeit.
Allerdings gibt es eine feine Grenze: Was ist noch persönlich – und was schon privat?
Und die entscheidende Frage bleibt: Wer bestimmt das im Zweifel?
Inhaltsverzeichnis
Authentisch bloggen: Warum dein Blog kein Tagebuch ist
Persönlich bloggen heißt nicht, sich auszuziehen. Alles Preiszugeben – den Streit vom Vorabend, die nervigen Nachbarn oder was gerade privat schiefgelaufen ist – das bleibt privat. Meine Privatsachen gehen nur meine Familie, Freunde und Bekannten etwas an. Punkt.
Der Unterschied ist klar: privat ist privat, und ich entscheide allein, wie viel davon auf meinen Blog darf.
Ein bisschen Privates darf es trotzdem sein – zum Beispiel, dass ich verheiratet bin oder vegan lebe. Solche Informationen geben Einblicke, ohne dass ich mich dabei nackt fühle.
Ganz anders ist es mit persönlich. Das teile ich bewusst und integriere es regelmäßig in meine Blogartikel. Denn meine Persönlichkeit macht mich aus: Mein Wissen, meine Erfahrungen, meine Eigenheiten ziehen bestimmte Menschen an – und andere eben nicht.
Und genau das ist das Ziel: Meine Traumkunden finden. Menschen, mit denen Zusammenarbeit sich anfühlt, als hätten wir uns schon ewig gekannt. Dafür muss ich persönliches teilen – sonst können sie mich gar nicht entdecken.

Warum viele Blogs langweilig wirken – und wie du das vermeidest
Ich habe jahrelang nur technische Blogartikel geschrieben: Anleitungen, To-Do-Listen, Schritt-für-Schritt-Guides. Hauptsache keine Persönlichkeit. Persönliche Einblicke? Viel zu angreifbar. Schließlich wollen die Leser doch nur, dass ihr Problem gelöst wird. Oder etwa nicht?
Dann traf ich nach über 15 Jahren Judith Peters – und sie veränderte meine Sicht aufs Bloggen. Wenn ich nur technische Artikel schreiben darf, warum blogge ich überhaupt? Ich möchte meinen Lesern mein Wissen, mein Können und meine Meinung näherbringen.
Heute blogge ich aus Spaß am Schreiben und daran, meine Werte in die Welt zu tragen. Über 15 Jahre habe ich dafür trockene, persönlichkeitslose Artikel produziert. Sie erfüllten ihren Zweck – die Leser bekamen die Infos – aber niemand lernte die Bloggerin dahinter kennen.
Seit etwa zwei Jahren läuft es anders: Ich erzähle kleine Anekdoten, zitiere meine Kunden und gestehe auch mal Fehlerchen ein. Denn nichts ist langweiliger als ein Blogartikel ohne Persönlichkeit.
So bringst du Persönlichkeit in deinen Blog – ohne zu viel zu verraten
Es gibt unzählige Möglichkeiten deine Person zu zeigen – ohne zuviel von dir zu verraten. Ein wichtiger Punkt ist: DU, du alleine, entscheidest, was auf dein Blog kommt. „Das macht man so“ oder „ich habe gelesen, ich muss Bilder von mir posten“ oder ähnliches: Egal! Wenn du es nicht willst, dann nicht. Punkt, aus, pasta!
Es gibt soviele Möglichkeiten, deinen Blog persönlicher zu machen, da findest auch du die ein oder andere:
- Persönliche Anekdoten einbauen: Zeige eigene Erfahrungen, Erfolge oder kleine Missgeschicke.
- Zitate und Stimmen anderer nutzen: Kundenfeedback oder kurze Statements lockern den Text auf.
- Eigene Meinung klar ausdrücken: Positioniere dich, statt nur Fakten wiederzugeben.
- Storytelling nutzen: Baue eine kleine Geschichte um das Thema herum auf.
- Humor & Authentizität: Kleine Wortspiele oder ehrliche Kommentare machen den Artikel lebendig.
- Klare Struktur & Aufzählungen: Leser lieben leicht verdauliche, übersichtliche Inhalte.
Kleine Geschichten, große Wirkung: Persönlichkeit zeigen clever einsetzen
Deine Person, deine Ideen, deine Gedanken, dein Wissen – ohne diese Zutaten ist dein Blog nur eine leere Hülle voller lahmem Blablabla.
Mein Rat an dich: Zeig dich!
Zeig deine Persönlichkeit, zeig, was du denkst, und teile, was du weitergeben kannst.
Am einfachsten gelingt das mit kleinen Geschichten. Sie starten oft ganz natürlich:
- „Letztes Jahr habe ich …“
- „Als ich …“
- „Die beste Erfahrung habe ich mit …“
Solche Einstiege ziehen deine Leser sofort in deinen Text – weil sie dich fühlen lassen.
Meine besten Tipps für dich
- Zeig, was du schon geschafft hast.
- Zeig, was du kannst.
- Zeig, wofür du stehst.
Meine persönlichen Einblicke, die ich gerne mit dir teile
- Ich lebe vegan.
- Ich habe über 20 Jahre Erfahrung im Bloggen & SEO.
- Ich liebe Tiere (und züchte Phalene, eine sehr seltene Hunderasse)
- Ich spiele für mein Leben gerne Brettspiele (am liebsten Kooperationsspiele)
- Ich trinke zu viel Kaffee (schwarz)
- Ich glaube fest daran, dass ehrliches Schreiben Menschen verbindet.
Persönlichkeit trifft Strategie: So bleibst du fokussiert
Persönlich zu bloggen bedeutet nicht, private Details aus deinem Leben preiszugeben. Du sollst keine Blogbeiträge schreiben, die nur „aus dem Nähkästchen plaudern“.
Auch wenn deine Artikel eine persönliche Note haben, brauchen sie ein Ziel und eine klare Struktur.
Deine Persönlichkeit ist das Wie – deine Strategie ist das Warum und Wohin.
Damit das gelingt, brauchst du einen klaren Plan:
Deine Strategie für persönliche, aber professionelle Blogartikel
Kenne dein Warum
Warum schreibst du diesen Artikel?
Was willst du damit bewirken – informieren, inspirieren, überzeugen?
Und vor allem: Für wen schreibst du? Kenne deine Zielgruppe genau.
Schreib mit deiner Persönlichkeit
Du liebst detaillierte Beschreibungen? Perfekt!
Du kannst mit Worten Bilder malen? Großartig – nutze das.
Dein Schreibstil ist dein Wiedererkennungsmerkmal.
Baue Zitate ein
Setze inspirierende Zitate bekannter Persönlichkeiten ein – oder zitiere deine Kund:innen, Kolleg:innen oder Community. Das schafft Nähe und Authentizität.
Erzähle Geschichten
Wahre Geschichten wirken am stärksten.
Aber auch kleine, erfundene Szenen dürfen sein – solange sofort klar ist, dass sie symbolisch gemeint sind.
Humor ist erlaubt (und erwünscht!)
Ein bisschen Selbstironie, ein Wortspiel oder ein Schmunzler zwischendurch machen deinen Blog sympathisch und lebendig.
Strukturiere deinen Blogartikel
Nutze Aufzählungen, Zwischenüberschriften, Bilder (gern auch mit dir!) oder kurze FAQ-Bereiche. Das erleichtert das Lesen und hält die Aufmerksamkeit.
Persönlich bloggen heißt, deine Stimme, Haltung und Werte sichtbar zu machen – ohne zu viel Privates preiszugeben. So entstehen Texte, die informieren und berühren.

5 Ideen für persönliche Blogposts, die strategisch wirken
Es ist wirklich einfach, persönliche Blogartikel zu schreiben, die dir helfen, deine Traumkunden zu finden. Hier fünf Ideen von mir dazu:
- Eigene Lernerfahrungen teilen
Erzähle von einem Projekt, Fehler oder Erfolg und was du daraus gelernt hast. Leser profitieren von praktischen Insights und lernen dich kennen. - Kunden- oder Community-Geschichten
Teile kurze Erfolgsgeschichten oder Zitate deiner Kund:innen/Community. Das zeigt Praxisnähe und stärkt Vertrauen. - „Behind the Scenes“ Einblicke
Zeige, wie du arbeitest, wie ein Blogartikel entsteht oder wie ein Projekt abläuft. Leser fühlen sich mitgenommen und nah dran. - Persönliche Werte & Haltung darstellen
Schreibe über Themen, die dir wichtig sind, z. B. Nachhaltigkeit, Teamarbeit, Kreativität. So ziehst du die richtigen Leser und Kunden an. - Kleine Geschichten & Anekdoten
Kurze, unterhaltsame Storys aus deinem Alltag oder Beruf – auch mal mit Humor. Sie machen deinen Blog sympathisch und authentisch.
4 private Dinge, über die ich trotzdem blogge
Es gibt Themen, die einen schmalen Grat zwischen persönlich und privat beschreiten.
Meine vier Themen sind genau solche – eigentlich sehr privat, aber mir zu wichtig, um darüber zu schweigen.
Sie gehören zu mir, sie machen mich aus – und genau deshalb finden sie ihren Platz auf meinem Blog.
Denn persönliche Themen sind erlaubt – solange sie (irgendwie) zu deinem Blogthema passen und einen echten Mehrwert bieten.
Schau dir einfach meine vier Beispiele an.
LRS & Bloggen
Ich habe seit meiner Kindheit Legasthenie (wie man es damals nannte) – und habe viele Jahre darunter gelitten.
Während meine Klassenkamerad:innen schon fließend lesen konnten, hangelte ich mich noch Buchstabe für Buchstabe durch die Wörter.
Das Gelächter und die mitleidigen Blicke waren schwer zu ertragen.
Dass ich heute trotzdem blogge, finde ich ehrlich bemerkenswert.
Deshalb schreibe ich auch so viel darüber – und wenn meine kleine, private Geschichte nur einem Kind da draußen hilft, sich nicht klein und unzulänglich zu fühlen, dann hat sie genau das bewirkt, was ich mir wünsche.
Ich lebe vegan
Okay – zu 95 Prozent. Tendenz steigend. 🌱
Auch hierzu will und kann ich nicht mehr schweigen.
Wer eine vegane Bloggerin und SEO-Expertin nicht akzeptieren mag, ist schlicht nicht mein Traumkunde. Punkt.
Ich finde es schlimm, was in der Tierzucht und auf Schlachthöfen passiert – und ich möchte nicht länger wegsehen.
Darum beziehe ich Stellung. Weil mir dieses Thema wichtig ist.
Ich züchte Hunde
Messe ich hier mit zweierlei Maß? Ich sage: Nein.
Unsere Hunde leben mit uns als Teil der Familie – insgesamt fünf – und ja, sie bekommen Fleisch.
Vegan ernährte Hunde sehe ich eher kritisch.
Solange Menschen noch Fleisch essen, gibt es genug „Abfall“, den meine Hunde verwerten können.
Das Tier ist ohnehin gestorben – dann soll wenigstens nichts verschwendet werden.
Mehr über meine Hunde findest du hier.
F*** AfD
Politik ist eigentlich nicht mein Thema.
Selbst mein Mann weiß nicht genau, was ich wähle oder wen ich unterstütze.
Aber was aktuell passiert, ist für mich nicht mehr tragbar.
Wenn ich auf die Geschichte schaue – oder auf Länder, die heute „rechts“ regiert werden – dann weiß ich:
Das will ich nicht. Nicht für mich, nicht für meine Kinder und auch nicht für meine (hoffentlich irgendwann existierenden) Enkel.
Manche Themen sind einfach zu wichtig, um zu schweigen.
(darüber habe ich wirklich noch keinen Blogartikel geschrieben, weil ich noch nicht weiß, wie ich das angehen soll)
Fazit: Wieviel Persönlichkeit verträgt ein Business-Blog?
Ich glaube, die eigentliche Frage lautet:
Wie viel von deiner Persönlichkeit möchtest du nach außen tragen?
Denn am Ende musst du dazu stehen – und manchmal auch damit leben, dass bestimmte Kund:innen sich nicht für dich entscheiden.
Aber meiner Erfahrung nach ist es genau andersherum:
Durch meine persönlichen Blogartikel, meine Statements und die Einblicke in meine Arbeitsweise ziehe ich heute genau die Menschen an, mit denen ich gerne zusammenarbeite.
Ehrlich gesagt hätte ich das früher nicht geglaubt – aber es ist tatsächlich so!
Mittlerweile arbeite ich fast ausschließlich mit Wunschkund:innen, mit Menschen, bei denen sich Zusammenarbeit leicht, inspirierend und (fast) nicht mehr nach Arbeit anfühlt.
Natürlich würde ich trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb – nicht alles veröffentlichen, was ich denke, tue oder im privaten Umfeld sage.
Denn mein Blog dreht sich nach wie vor um Bloggen und emotionales SEO – und dort hat nicht jedes Detail aus meinem Privatleben Platz.




