Gleichberechtigung am Arbeitsplatz? Fehlanzeige!

Was haben erfolgreiche Menschen? Und was habe ich nicht? Gibt es überhaupt Gleichberechtigung am Arbeitsplatz? Hast du dir diese Frage nach einer Bewerbungsabsage schon häufiger gestellt? Oder wenn du wieder mal bei der Beförderung übergangen wurdest?

Inhalt

  1. Gleichberechtigung am Arbeitsplatz: Für Frauen noch in weiter Ferne
  2. Diskriminierung am Arbeitsplatz: Wer hat in Deutschland kein Recht auf Erfolg?
  3. Welche Faktoren haben sonst noch einen Einfluß auf deine Karriere?
  4. Was machen erfolgreiche Menschen denn?
  5. Mein Fazit

Nicht immer steckt eine Ungleichbehandlung dahinter

Nicht immer ist eine Ungleichbehandlung im Betrieb schuld. Selbstverständlich kann es einen Grund in deiner Arbeitsleistung oder deinem Können geben oder du bist einfach noch nicht lange genug im Betrieb. Doch es spielen viel häufiger als du glaubst noch andere Gründe für die Ungleichbehandlung von Mitarbeitern mit.

Gerade wenn du eine Frau (oder gar noch Mutter?) bist, wirst du das häufig mitbekommen – dir wird der Job einfach nicht zugetraut, du bekommst weniger Geld – und überhaupt, hab ich häufig das Gefühl „Mensch zweiter Klasse“ zu sein.

1. Gleichberechtigung am Arbeitsplatz: Für Frauen noch in weiter Ferne

Schon in den 70ern wurden die ersten Schritte in Richtung Gleichberechtigung am Arbeitsplatz für Frauen gemacht. Bis dahin war es normal, dass eine Frau, die heiratete mit Eheschließung aus dem Berufsleben ausstieg. Wollte oder musste sie weiterarbeiten, brauchte sie die Erlaubnis ihres Ehemanns. Das kann und will ich mir heute gar nicht mehr vorstellen.

Auch wenn wir heute schon einige Schritte weiter sind, dauert es laut einer Studie immer noch 100 Jahre, bis Frauen endlich in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Arbeit und Politik gleichberechtigt sind. Dieser „gute“ Wert hat damit zu tun, dass viele Frauen in der Politik in den oberen Bereichen tätig sind. Bis zu einer Gleichberechtigung am Arbeitsplatz wird es sogar noch über 250 Jahre dauern – zumindest wenn es mit der jetzigen Geschwindigkeit vorangeht.

Das betritt nicht nur die Lohngerechtigkeit. Doch Frauen bekommen immer noch weniger Geld für dieselbe Arbeit. Außerdem arbeiten Frauen häufig in geringer bezahlten Bereichen. Warum sind diese Bereiche geringer bezahlt? Bestimmt nicht, weil die Arbeiten weniger wert sind – oder einfacher zu verrichten. Einzig der Grund, weil viele Frauen darin arbeiten, führt heute noch dazu.

Infografik: 99,5 Jahre bis zur Geschlechtergerechtigkeit | Statista Geschlechtergerechtigkeit – noch in weiter Ferne. Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

Auch in Zukunft kaum Besserung in Sicht

Auch am Arbeitsmarkt der Zukunft gibt es weiterhin eine Geschlechterungleichheit. Um eine wirtschaftliche Kluft zwischen den Geschlechtern zu verhindern, muss die Repräsentation von Frauen in neuen Funktionen steigen. In Kooperation mit LinkedIn wurden Daten erhoben,die zeigen, dass Frauen in den meisten neuen technischen Berufen weiterhin unterrepäsentiert sind.

Einige Beispiele:

  • in der Kategorie „Cloud Computing“ sind 12 % aller Fachkräfte Frauen sind.
  • in der Kategorie „Ingenieurwesen“ 15 %
  • im Bereich„Daten und KI“ sind es 26%

Dabei sind Frauen in zwei schnell wachsenden Bereichen stärker vertreten als Männer:

  • „Content Production“
  • „Menschen und Kultur“,

Warum gehen immer noch so wenig Frauen in diese Bereiche? Warum werden sie dort nicht erfolgreich? Sind es vielleicht wir Frauen, die der Geschlechtergleichbehandlung im Wege stehen? Ich weiß es nicht.

2. Diskriminierung am Arbeitsplatz: Wer hat in Deutschland kein Recht auf Erfolg?

Doch es geht nicht nur uns Frauen so, es gibt noch mehr Gruppen, die unter einer fehlenden Gleichbehandlung am Arbeitsplatz leiden. Meist fängt diese Diskriminierung schon bei der Bewerberauswahl an. So haben viele Menschen gar keine Chance auf einen guten Job – einfach weil sie so sind, wie sie sind.

Wir müssen nicht auf die USA zeigen – wir müssen nicht in die Türkei schauen, wir müssen zu allererst einmal vor unserer eigenen Tür kehren. Denn in Deutschland gibt es soviel Diskriminierung am Arbeitsplatz, dass wir noch Jahre damit zu tun haben, aufzuräumen. Leider.

Die wirklichen Gründe – die dir aber kein Personaler sagen wird

  • du hast das falsche Geschlecht
  • du hast die falsche Hautfarbe
  • du bist behindert
  • du bist Ausländer
  • du hast die „falsche“ Religion
  • du bist zu alt oder zu jung
  • du engagierst die politisch
  • du bist nicht Hetrosexuell

Diese acht Gruppen werden es in Deutschland immer schwerer haben, erfolgreich im Beruf zu sein. Doch selbstverständlich gibt es auch Arbeitgeber, die sich wirklich für dein Können und dein Wissen interessiert. Nur diese zu finden, wenn du zu diesen Gruppen gehörst, wird dauern.

Die Gebote der Gleichbehandlung

  1. Das Geschlecht hat den Arbeitgeber nicht zu interessieren. So sind Fragen zum Kinderwunsch genauso untersagt wie Fragen nach einer Schwangerschaft. Falls dein Arbeitgeber trotzdem danach fragt, darfst du lügen. Einzige Ausnahme ist, wenn du ein Beschäftigungsverbot im Falle einer Schwangerschaft bekommst. Sollte dein Chef anzügliche Bemerkungen machen oder dich gar begrapschen, musst du dir das nicht gefallen lassen. Wehre dich! Kein Arbeitsplatz der Welt ist das wert.
  2. Die Hautfarbe (ich mag nicht Rasse sagen, kein Mensch gehört einer Rasse an – wir sind alle einfach nur Menschen mit unterschiedlichem Aussehen) ist eines der „Makel“, die du nicht verstecken kannst. Rein theoretisch darf ein Arbeitgeber dich nicht benachteiligen, nur weil du keine helle Haut hast. Leider schaut es in der Realität anders aus.
  3. Ähnlich schaut es aus, wenn du Ausländer bist. Egal ob mit deutschem Pass oder nicht, nur weil du kein Deutscher bist, darf ich kein Arbeitgeber ablehnen. Auch hier ist das leider nur in der Theorie so. Leider.
  4. Wegen deiner Religion oder deiner politischen Einstellung darf dich kein Arbeitgeber ablehnen oder gar entlassen. Solange du während deiner Arbeit den Betrieb nicht störst, darfst du dem Islam, dem Hinduismus, dem Buddhismus oder dem Judentum angehören. Selbstverständlich darfst du auch Christ sein oder gar keiner Religion angehören. Einzige Ausnahme hier ist wohl die katholische Kirche. Diese stellt häufig nur Katoliken ein. Deine politische Einstellung (solange mit dem Rechtsstaat konform) hat deinen Arbeitgeber auch nicht zu interessieren.
  5. Schwerbehinderte Menschen müssen auf die Frage danach auch in einem Bewerbungsgespräch ehrlich antworten. Ist die Arbeit für einen Schwerbehinderten nicht geeignet, darf der Arbeitgeber auch einen Nichtbehinderten dem Schwerbehinderten vorziehen. Ist die Stelle geeignet, darf die Behinderung (theoretisch) nicht in die Entscheidung miteinfließen.
  6. Das Alter eines Mitarbeiters sollte dem Arbeitgeber total egal sein. Egal ob ein junger oder ein älterer Bewerber vor einem sitzt. Ausschlaggebend ist, ob der Arbeitnehmer die Arbeit verrichten kann. So kann man als junger Arbeitnehmer genauso diskriminiert werden als ein älterer Arbeitnehmer. Gerade in Bezug auf Stellenausschreibungen ist hier die Gefahr groß. Schon die Anmerkung „junges Team“ oder ähnliches kann schon eine Möglichkeit bieten, gegen eine Absage vorzugehen.
  7. Ob du hetrosexuell, homosexuell bist oder eine andere sexuelle Idendität hast darf keinen Arbeitgeber interessieren. Solche Fragen sind beim Bewerbungsgespräch unerlaubt – und du darfst daraufhin auch lügen.

Das Problem: Die Beweislast

Um dich wehren zu können, müsste dein Arbeitgeber zugeben, dass er dich wegen dieser Gründe nicht eingestellt oder nicht befördert hat. Dies wird kein Arbeitgeber tun – und falls doch, dann meist nur unter vier Augen.

„Sorry, aber wir konnten unseren Kunden doch keinen farbigen Filialleiter zumuten“.

Für so eine Aussage würde ich dem Chef gerne gegen das Schienbein treten – oder noch schlimmeres 😉 – aber leider kannst du diese Aussage nicht beweisen und somit bleibt dir nur eines: Such dir einen anderen Arbeitgeber. Aber bitte erst suchen – und dann kündigen!

Erfolg im Beruf: Von der Gleichberechtigung weit entfernt

 Was kannst du nun aber tun, um im Beruf weiterzukommen. An deinem Geschlecht, deiner Hautfarbe oder deinem Alter kannst du ja schlecht etwas ändern.

Aufgeben ist keine Alternative!

Ich habe auch lange genug zugeschaut, dass ich -als Frau und Mutter – auf dem Arbeitsmarkt nicht ernst genommen wurde. Ich hab jetzt genug davon!

Lass uns zusammen etwas bewegen. Nur wenn wir etwas ändern wollen – wird sich etwas ändern. Und bitte nicht erst in 250 Jahren. Ob und wie unsere Kinder und Enkel noch diskriminiert werden haben wir heute in der Hand. Selbstverständlich kannst du alleine nichts ändern, aber zusammen sind wir stark!

Egal, ob du nun eine andere Hautfarbe hast als ich, einen anderen Glauben oder ob du behindert bist – du bist genausoviel wert wie jeder andere Mensch! Du hast dasselbe Recht auf einen guten und vernünftig bezahlten Arbeitsplatz wie alle anderen. Lass dir nichts anderes erzählen! Zusammen sind wir stark!

3. Welche Faktoren haben sonst noch einen Einfluß auf deine Karriere?

 Ich bin mir selbstverständlich darüber im Klaren, dass nicht alle Menschen gleich erfolgreich sind. Das liegt definitiv nicht immer an Diskriminierung oder einer Ungleichbehandlung der Arbeitnehmer. Manche Menschen ziehen den Erfolg regelrecht an. Woran das wohl liegen mag?

Erfolgreiche Menschen….

  • tragen gerne die Verantwortung
  • fokusieren sich auf Ihre Stärken
  • erlauben sich auch Fehler
  • haben ihre eigene Meinung
  • umgeben sich mit positiven Menschen
  • nutzen die Zeit
  • finden Veränderungen gut
  • wissen, was sie können
  • sind meist guter Laune
  • sind Teamplayer

4. Was machen erfolgreiche Menschen denn so anders?

 Selbstverständlich kannst du nichts dafür, wie du ausschaust oder welches Geschlecht oder Alter du hast. Trotzdem kannst du versuchen, das Beste daraus zu machen. Den einzigen Menschen, den du ändern kannst – dieser Mensch bist du selbst. Ändere dein Verhalten! Ändere deine Ansichten und ändere dein Tun!

Du bekommst immer nur soviel, wie du einforderst.

Nicht erfolgreichen Menschen verhalten sich anders

Die meisten nicht erfolgreichen Menschen sind:

  • ungeduldig
    Wenn nach kürzester Zeit kein Erfolg sichtbar ist, wird alles wieder hingeworfen.
  • verlieren sich in Kleinigkeiten
    Statt das große Ziel im Blick zu haben, feilen sie stundenlang an ein oder zwei Kleinigkeiten.
  • verlieren das Ziel aus den Augen
    Was war das Ziel? Genau! Nachdem du dich mit diesen Kleinigkeiten beschäftigt hast, geht es auf zu den nächsten Kleinigkeiten.
  • stehen sich selbst im Weg
    Ach, muss ich heute wirklich? Ach, die Couch ist gerade soo gequem. …
  • haben keinen Plan
    Planen? Warum? Ich arbeite einfach vor mich hin. Ohne Ziel – kein Weg dorthin.
  • lenken sich gerne ab
    fernsehen, zocken, telefonieren, …

5. Mein Fazit

Viele Erfolgsfaktoren auf dem Weg zur erfolgreichen Karriere haben wir nicht in der Hand. Gleichberechtigung am Arbeitsplatz ist heute immer noch nicht vorhanden. Doch nicht jede Beförderung, die du nicht bekommst, hat etwas mit Diskriminierung zu tun. Manche Menschen sind einfach erfolgreicher als andere. Deshalb fand ich die Frage  „Was machen erfolgreiche Menschen anders?“  vom Internetblogger –  so interessant. Dies ist mein Beitrag zu seiner Blogparade.

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