Kinderbetreuung: Arbeiten ja, doch wohin mit den Kids?

Jede Mutter, die wieder arbeiten möchten, merkt bald: Ohne eine organisierte Kinderbetreuung läuft gar nichts.

Für Frauen, bei denen es um die Familienplanung geht,
empfehle ich diesen Artikel.

Kinderbetreuung: Bestandsaufnahme

Selbständlich haben nicht nur selbstständige Frauen das Problem der Kinderbetreuung. Wenn du acht Stunden am Tag auf die Arbeit gehst, weißt du genau, wovon ich rede. 🙁 Doch wohin mit dem Kind / den Kindern?

Welche Betreuungsart?

Wenn frau sich einmal hinsetzt und alle Überlegungen zu Papier bringt, merkt sie bald: Eine Betreuungsart alleine wird es nicht bringen. So hatte ich mir damals (als meine Kids noch kleiner waren) gleich Plan A, B und C zurecht gelegt. Für den absoluten Betreuungsnotfall gab es sogar noch einen Plan D.

Wieviel Betreuung brauchst du wann und wie häufig?

Zuerst musst du einmal den Ist-Zustand prüfen:

  • Verkaufst du auf Abendveranstaltungen dann hilft Kindergarten und Hort wohl weniger, dafür ist vielleicht dein Mann oder die Oma schon zuhause.
  • Aufträge auf Abruf bringen dich gleich richtig ins Schlingern. Was tun, wenn der Auftraggeber sofort, jetzt gleich eine Arbeitskraft braucht und du – zumindest theoretisch – auch könntest? Wenn nur die kleine Maus nicht wäre. 🙂
  • Auch die Ferien, die Krankheit und das Wochenende gehört bedacht.

Wo und wann kannst du auf die Betreuung verzichten?

Das ist zum Beispiel der Fall, wenn man in den Abendstunden zuhause arbeiten kann oder wenn das Kind sowieso vormittags in der Schule ist. Diese Zeiten sollte man mit Bedacht wählen. Wer dauernd abends (neben dem täglichen Chaos) noch arbeitet riskiert leicht ein Burnout.

Manchmal tust du dem Kind und dir einen Gefallen, wenn du es doch fremdbetreuen lässt. So kannst du in Ruhe arbeiten und dein Kind hat die nötige Aufmerksamkeit, die es braucht.

Hier mein Betreuungs-Plan

Plan A
Meine Kinder sind vormittags alle außer Haus – hier arbeite ich meine mindestens 20 Wochenstunden.

Plan B
Wenn Ferien sind, arbeite ich weniger – und meine Kinder müssen auch schon mal ein paar Stunden pro Woche alleine in ihren Kinderzimmer spielen. Dazu braucht es natürlich Kinder, die aus dem Gröbsten heraus sind und ein Kinderzimmer, dass den „Kleinen“ viele verschiedene Möglichkeiten bringt.

Außerdem tauschen wir Mütter ab und an die Kinder. So habe ich einmal 2 Kinder mehr zuhause, dafür an einem anderen Tag gar keins.

Plan C
Wenn ein Kind krank ist, arbeite ich nicht. Dies geht zwar nicht wochenlang – aber für ein oder zwei Tage ist das definitiv machbar.

Plan D
Für alle anderen Notfälle habe ich meinen Mann „in der Hinterhand“. Denn es sind auch seine Kinder und er kann sich auch einmal ein paar Stunden um sie kümmern. 🙂

So oder so ähnlich sollte so eine Planung für die Kinderbetreuung ausschauen, wenn man wirklich vorhat, sich in die Selbständigkeit zu stürzen. Denn etwas hat die Erfahrung gezeigt: Mit nur einem Plan ist man sehr schnell in der Enge.

Wie diese Planung ausschaut, ist natürlich sehr individuell – denn keine Selbständigkeit ist, wie die andere, keine Lebensumstände sind, wie andere.

Weitere Möglichkeiten:

  • Kindergarten
  • Kita
  • Schulbetreuung
  • Tagesmutter oder Tagesoma
  • Ferienbetreuung der Kommune
  • Babysitter
  • Ferienfreizeiten
  • Oma & Opa
  • Tanten & Onkels
  • Paten
  • nette Nachbarn

Homeoffice als Betreuungsidee

Im Homeoffice zu arbeiten, erleichtert die Betreuung der Kinder um einiges. Allerdings nicht, weil frau arbeiten und gleichzeitig Kinder betreuen kann. Auch wenn es sich in der Theorie so schön anhört, in Ruhe arbeiten mit dem spielenden Kind am Fußboden ist und bleibt ein Traum.

Das funktioniert nur in den wenigsten Fällen!

Homeoffice funktioniert weil der Weg auf die Arbeit und die Mittagspause weit weg von zuhause wegfällt. Schnell kannst du noch ein paar Kleinigkeiten erledigen, wenn die Kleinen früh etwas länger schlafen. (soll ja schon mal vorkommen, habe ich mir sagen lassen) oder du kannst deinen Schreibtisch wieder etwas aufräumen, während sie gerade im Nebenzimmer spielen.

Was nicht funktioniert: Produktiv arbeiten mit Kind!

Egal, wie alt die Kleinen sind. Ich habe das jetzt schon ausprobiert mit Kleinkindern (ging total schief), Kindergartenkindern (naja), Grundschulkindern (geht mal für 15 Minuten) und – fast – erwachsenen Kindern (so lange sie nichts brauchen, klappt das 😉 ).

Doch wenn du gerade ein Kundengespräch hast oder dich in eine Materie hineindenken musst, sind diese kurzen „Mama, hör mal kurz zu“, „Mama wo ist mein Ball“, „Mama ich hab Hunger“ der Punkt, an denen du wieder von vorne anfängst. Somit ist Homeoffice als (Ersatz für eine ) Kinderbetreuung , während du arbeitest, nur für Notfälle geeignet.

Mit der Zeit löst sich das Problem zumindest teilweise

Doch was man bei aller Euphorie für das eigene Geschäft nie vergessen darf: die Kleinen wachsen sehr schnell heran – sie sind nur eine kurze Weile bei uns. Danach gehen sie ihre eigenen Wege. Deshalb sollte man sich die Zeit mit den Kindern so schön wie möglich machen.

Die Arbeit und die Selbstständigkeit müssen meistens trotzdem laufen. Von irgendwas muss man ja auch leben. Aber vielleicht kann frau zumindest ab und an ein bisschen mehr Zeit mit den Kleinen verbringen. Ich hab es mir auf alle Fälle fest vorgenommen. 🙂

Ps. Diesen Text „Kinderbetreuung wenn Mutti  arbeitet“ habe ich im Jahr 2013 geschrieben. Im Frühjahr 2020 habe ich ihn dann erneuert.

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