Unternehmerin werden: Aber wie?

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Unternehmerin werden – das hört sich richtig kompliziert an. Ist es aber nicht. Wenn du deine Hausaufgaben vorher gründlich gemacht hast, ist die Gründung deines Unternehmens (fast) ein Kinderspiel. Denn jeder kann Unternehmer werden!

Unternehmerin werden: Aber wie?

Bin ich ein Unternehmer-Typ?

Eine Unternehmerin zeichnen folgende Charkterzüge aus:

  • Motivation
    (über das „normale“ Maß hinaus)
  • Durchhaltevermögen
    Denn vor dem Erfolg kommt die Durststrecke (die manchmal sehr lang sein kann)
  • Durchsetzungsvermögen
  • Kreativität
    Wenn Weg A bis D nicht funktioniert, dann versuchen wir Weg E!
  • Selbstbewußt sein
    Es wird dir jeder erzählen, dass es keine gute Idee ist… gerade jetzt, gerade du, gerade diese Idee….
  • Verantwortungsbewußt sein

Neben diesen Eigentschaften erleichtert dir auch einiges Können und Wissen die Gründung eines Unternehmens:

  • kaufmännisches Denken und Handeln
    Die beste Idee ist zum Scheitern verurteilt, wenn du es nicht schaffst, deine Kosten im Blick zu behalten.
  • ein Fachgebiet, auf dem du wirklich gut bist
    Das kann alles sein, vom Töpfern übers Texten bis hin zum Programmieren
  • Berufserfahrung haben
    Je nachdem, was du tun willst, möchten deine Kunden wahrscheinlich nicht unbedingt die ersten Versuchobjekte sein. Das mag bei einem Online Shop oder ähnliches nichts machen, als Nageldesignerin oder Programmierin bist du ohne Berufserfahrung schon raus.

Dazu brauchst du noch:

  • ein stabiles familieres Umfeld
  • Unterstützung deiner Familie
  • Freunde, die hinter dir stehen

Denn die erste Zeit (Monate, Jahre?) wirst du viel Zeit und Nerven und Geld in dieses Unternehmen stecken ohne einen (sofortigen) Erfolg zu sehen.

Aber keine Bange, du kannst auch eine erfolgreiche Unternehmerin werden, wenn dir der ein oder andere Punkt fehlt. Den kaum ein Unternehmer kann von anfang an alle diese Erfahrungen und Charkterzüge aufweisen und schafft es doch.

Video: Unternehmen gründen ohne Kapital

Selbsttest: Ist die Selbstständigkeit für mich das Richtige?

Als kleinen Selbsttest für dich habe ich fünf Fragen zusammengestellt, die du bitte ein paar Tage mit dir tragen solltest. Beantworte diese Fragen nach genauem Überlegen! Denn die Tragweite wird vielleicht nicht gleich auf den ersten Blick klar.

Bist du…

  • bereit Freizeit und Privatleben als Unternehmerin zu opfern?
  • belastbar und arbeitest du auch unter Stress noch hochkonzentriert?
  • emotional stabil und kannst dich als Unternehmerin durchsetzen?
  • in der Lage Verantwortung übernehmen und Entscheidungen treffen?
  • du dir deiner Stärken und Schwächen bewußt?

Wieviele dieser Fragen kannst du zumindest mit einem „Ja – meistens“ beantworten. Sei ehrlich! Bei mir sind es drei Fragen, die ich mit „Ja“ beantworten kann.

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Frauen und Selbstständigkeit: Was hält sie zurück?

45 % aller Frauen wünschen sich eine selbstständige Arbeit, aber nur 13 % halten es für „sehr wahrscheinlich“ diesen Wunsch auch in die Tat umzusetzen.

Die Hindernisse dabei sind:

  • fehlende finanzielle Unterstützung (49 %),
  • allgemeine wirtschaftliche Situation in ihrem Land (43 %)
  • Steuerlast (29 %)
  • zu viel Bürokratie (28 %)
  • fehlende Beratung (16 %).

(Quelle)

Doch was allein ist es nicht immer. Es gibt genug Ecken, an denen wir immer wieder hängenbleiben:

  • Es fehlt an einigen Ecken die richtige Bildung
    Kannst du fließend englisch sprechen? Schreiben? Kannst du programmieren? Oder eventuell Buchhaltung? Solche Defizite machen es uns schwer. Das gute daran: Du kannst es ändern! Nicht alles auf einmal! Aber stell dich deinen Lücken – und schließe sie!
  • Ablenkung an allen Ecken!
    Mal kurz Facebook checken? Oder die Spülmaschine noch schnell ausräumen? Die Freundin ruft gerade an? He! Du arbeitest gerade! Finger weg!
  • Das liebe Selbstvertrauen lässt uns nicht mal um die Ecke schielen
    Männer trauen sich meistens einiges mehr zu (blöde Erziehung), Frauen sind da zurückhaltender, überlegen länger… planen länger… überlegen nochmal… planen genauer…. trauen sich immer noch nicht… und derweil ist das Unternehmen des Mannes schon erfolgreich.
  • Unserer Businessidee fehlt es an Kanten!
    Die Idee ist da! Aber irgendwie nur halbgar und so bleibt es auch. Einen Businessplan machen? Genau recherchieren, wo man was herbekommt? Ob es vielleicht Förderungen gibt? Ach nee…. dann lieber doch nicht.
  • Bei großen Fischen trauen wir uns gar nicht um die Ecke zu kommen
    Richtig coole Projekte kriegen wir doch sowieso nicht. Dafür sind wir nicht gut genug, nicht schlau genug, haben nicht genug Erfahrung. Oh Menno! Lasst das doch die Interessenten entscheiden. Meine Güte, zur Not sagen die Nein – und weiter? Aber vielleicht sagen sie ja auch ja. Weil sie genau dich gesucht haben?

Der Weg zum eigenen Unternehmen ist einfach

Denn Jede(r) kann sich selbstständig machen! Du musst nur einen Gewerbeschein beim zuständigen Gewerbeamt (meist in der Gemeinde) beantragen (§14 GewO). Einen Gewerbeschein brauchst du auch, wenn du eine nebenberufliche Tätigkeit betreibst! Solltest du keine Rechtsform für dein Unternehmen bestimmen, bist du Einzelunternehmer. Als Freiberufler musst du kein Gewerbe anmelden, sondern dich an das zuständige Finanzamt wenden. (§18 EStG).

Danach bist du selbstständig – kannst dein Unternehmen aufbauen und Geschäfte tätigen. So einfach wie der Start des eigenen Unternehmens wird es aber nicht immer sein.

Video: Die Wahrheit über Unternehmer!

Ein Unternehmen gründen: Mit welchen Ideen?

Meist hat frau schon eine Idee, wenn sie ein Unternehmen gründen will. Doch selbstverständlich geht es auch andersrum. Wenn du gerne dein eigener Chef sein möchtest, aber keine wirkliche Idee hast mit was, dann schau dich hier einmal um.  Das ist ein erster Anfang. Da habe ich alle Möglichkeiten aufgezählt, die du von zuhause aus erledigen kannst.

Ideen für ein Unternehmen: Es gibt tausende!

Natürlich kann ich dir jetzt eine Liste mit 150 Ideen für eine Selbstständigkeit um die Ohren schmeißen – nur, was hilft dir das, wenn du das alles nicht kannst oder nicht willst?

Meist kommt die Idee aus einer Problemstellung heraus (wie bei Monika) oder du kannst etwas besonders gut, dass sich auch verkaufen lässt. Lauf einfach einmal ein paar Wochen mit dem Gedanken durch die Gegend und schreibe ALLE Ideen auf. Bitte keine aussortieren … so alla: gibt es schon genug, braucht kein Mensch, geht nicht, zu viel Geld… oder ähnliches. Alle Ideen ohne Filter aufschreiben.

Lese dir die Ideen alle paar Tage einmal durch. Vielleicht ergänzen sich welche. Vielleicht hast du zu einer Idee eine weiterführende Idee.

So wird langsam aber stetig eine Geschäftsidee geboren.

Mompreneur: Beruflicher Erfolg als Mutter?

Mompreneur? Bitte was? So habe ich auch das erste Mal reagiert als ich über diesen Begriff gestolpert bin. Im Endeffekt beschreibt er beruflich erfolgreiche Mütter. Mompreneurs machen sich nach der Geburt ihrer Kinder selbstständig. Sie finden Home Office toll – und möchten trotz beruflichen Erfolg genügend Zeit mit der Familie verbringen können.

Welche Gründe sprechen dafür?

  • Familienleben trotzdem im Blick
    Du kannst die Entwicklung deiner Kinder besser im Blick behalten und auch einmal eingreifen, falls gerade das absolute Chaos herrscht. 🙂
  • Flexibler als Angestelltenverhältnis
    Als Mompreneur kannst du deine Arbeitszeit (großteils) selbstbestimmen. Arbeiten, wenn die Kids in der Schule oder dem KiGa sind. Nachmittagstermine nur in Ausnahmefällen annehmen.
  • Vorbild für die Kinder
    Eine Mompreneur zeigt ihren Kindern (Jungs wie Mädels) dass auch Frauen Unternehmerin sein können! Das Frauen ganz selbstverständlich auch Geld verdienen können.

Das alles hat natürlich erst der technische Fortschritt möglich gemacht. Arbeiten im Home Office wäre vor einigen Jahren noch unmöglich gewesen. Das ist unsere Chance! Aber auch eine Gefahr! Wer sich mit beiden Rollen (Unternehmerin + Mutter) überlastet schadet am Ende sich und den Kindern.

Vor längerer Zeit habe ich mir einmal meine Frust von der Seele geschrieben: Mutter sein und arbeiten – geht das?

Warum gründen Frauen seltener als Männer?

Ob der (höhere) Wagemut der Männer der Grund dafür ist, dass StartUps immer noch häufiger von Männern gegründet werden? Das frau – wenn sie überhaupt Unternehmerin werden möchte – eher einen „Ein-Mann-Betrieb“ anstrebt, oder „nur ein paar Euro dazuverdienen“ möchte? Wieso ist das heute immer noch so? Warum möchten Frauen keine größeren Unternehmen leiten? Warum gründen Frauen überhaupt so wenig?

Laut einem Interview der Universität in Mannheim mit Dr. Rene Leicht sind es mehrere Gründe, die Frauen von der Unternehmensgründung abhalten:

  • die Erziehung
    Auch heute werden Frauen immern noch anders erzogen als Männer
  • die andere Studienwahl
    Durch diese andere Erziehung wählen Frauen dann auch andere Studienfächer – diese eignen sich dann meist weniger für eine Unternehmensgründung.
  • Vereinbarkeit Familie und Beruf
    Es ist heute immer noch so, dass die Frau die Hauptlast der Familienarbeit trägt. Dies wurde zwar die letzten Jahre schon besser – aber bei einer gleichberechtigten Aufteilung sind wir noch lange nicht angekommen. Dazu habe ich hier schon einmal einen Beitrag verfasst.

Infografik: Nur wenige Frauen gründen Unternehmen

Infografik: Nur wenige Frauen gründen Unternehmen | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

Somit können wir Frauen also gar nicht anders?

Naja, so einfach ist das nicht. Es gibt ja immer noch Frauen, die Unternehmen gründen. Laut oben genannten Infongrafik sind etwa 13 Prozent der Neugründungen von Frauen. Ich glaube einfach, für Frauen ist es schwerer über ihren Schatten zu springen. Schwerer, den Schritt in die Richtung Unternehmerin zu tun. Schwerer an ein tragfähiges Unternehmen zu glauben.

Es heißt aber nicht, dass wir das nicht auch hinbekommen! Schwerer heißt ja nicht unmöglich!

Doch wie auch bei Männern gibt es auch bei Frauen „Unternehmer-Typen“ und eben welche, die es nicht sind. Diese Frage musst du für dich selbst beantworten.

Willst du wirklich ein Unternehmen gründen?

Am Ende dieses Artikels möchte ich dich jetzt noch einmal bitten, in dich zu gehen und dich zu fragen:

Will ich…

  • mich wirklich selbstständig machen?
  • wirklich ein Unternehmen gründen?
  • noch mal von vorne anfangen?
  • wirklich die Unsicherheit und die viele Arbeit?
  • mich mit den ganzen Problemen und Schwierigkeiten auseinandersetzen?
  • wirklich zwei bis drei superharte Jahre vor mir liegen haben?

Wenn du jetzt immer noch JA sagst – dann lass dich nicht aufhalten!

Fazit: Unternehmerin werden ist kein Hexenwerk!

Eine erfolgreiche Unternehmerin zu werden hat nichts mit Zauberei oder Glück zu tun. Es ist einfach und ergreifend das Resultat von einigen Jahren harter Arbeit (Anfangs für sehr wenig Geld), der Gabe auch einmal über den Tellerrand hinauszuschauen und viel Durchhaltevermögen.

Erfolgreiche Unternehmerin werden ist nicht einfach – es ist harte Arbeit.

Aber wenn du es in zwei oder drei Jahren geschafft hast, möchtest du diese Arbeit nie mehr eintauschen. Wer es geschafft hat, sich eine eigene Selbstständigkeit aufzubauen, möchte diese nicht mehr missen.

Ps. Diesen Artikel „Unternehmerin werden“ habe ich im Jahr 2008 das erste Mal veröffentlicht. Im September 2020 habe ich runderneuert.

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