Yoast SEO Ampel: Ist grün immer gut?

Das Plugin Yoast SEO ist mehr als hilfreich. Mit dem Ampel-System ist es total einfach zu verstehen. Deshalb nutze ich es gern. Doch immer wieder höre ich von mir bekannten Bloggern Sätze, die mir die Haare zu Berge stehen lassen.

Von

Yoast SEO macht das SEO für mich!

Bis

Die Ampel bei Yoast SEO ist grün, also passt alles!

… hab ich alles schon gehört.

Beide Annahmen stimmen (leider) nicht!

Yoast SEO Ampel: Ist grün immer gut?

Erst letzte Woche hat mich eine Bekannte wieder darauf angesprochen, dass sie es gar nicht versteht. Yoast SEO ist komplett grün – und trotzdem rankt ihr Blog einfach nicht. Nach einem kurzen Blick auf ihr Blog war mir klar, warum nicht.

Auch wenn Yoast SEO ein geniales Plugin ist (selbst schon in der kostenlosen Variante) – heißt eine grüne Ampel mitnichten, dass alles stimmt. Denn Yoast SEO ist kein Allheilmittel. Aber dazu später mehr.

Du kennst Yoast SEO nicht?

Yoast SEO ist ein echt geniales Tool, mit dem du deine Blogbeiträge Suchmaschinenoptimieren kannst. Du findest es (wenn du WordPress verwendest) unter den Plugins.

Yoast SEO installieren.
Das Plugin Yoast SEO findest du (wenn es bereits installiert wurde) unter Plugins.

Hast du es noch nicht installiert, musst du zuerst auf »Neues Plugin hinzufügen« und dann danach suchen. Das Plugin installieren – und aktivieren. Nun hast du in der Sidebar (siehe oben) den Punkt »Yoast SEO«. Dort musst du noch die erstmalige Konfiguration durchführen. Yoast führt dich dabei durch die Punkte, somit ist das alles flott erledigt. Schon ist das Plugin einsatzbereit.

Um dir anzuzeigen, ob deine Blogartikel gut optimiert sind, verwendet Yoast SEO eine normale Ampel, wie du sie aus dem Verkehr kennst.

Hier siehst du einen Ausschnitt aus meinem Blog – und wie du siehst, sind viele Ampeln »rot« oder »orange«. Trotzdem verfalle ich nicht in Panik. Denn nicht immer ist eine grüne Ampel notwendig und manchmal kann sie sogar schädlich sein. Aber schauen wir uns Yoast SEO und das Ampel-System genauer an.

Die Yoast SEO Ampel - ist grün wirklich immer super?

Was dir die Yoast SEO Ampel sagen will!

Am Beispiel meiner Yoast-Ampel (die habe ich aufgenommen, bevor der komplette Artikel fertig war), will ich dir einmal zeigen, was Yoast so alles von dir will.

Vier rote Punkte - und jetzt?

Die Ampel bei Yoast SEO: rot + orange

Das erste ist, ich habe noch gar kein Keyword eingetragen – und trotzdem funktioniert die Ampel schon recht gut. Yoast SEO bemängelt das auch (siehe den dritten roten Punkt). Das finde ich richtig cool! Denn nicht alle SEO-Probleme haben etwas mit dem Keyword zu tun.

Fangen wir einmal oben an:

Erster rote Punkt: Keine ausgehenden Links!

Okay, Links auf andere Webseiten, die deine Leser weiterbringen, sind wirklich eine gute Idee. Aber: Findest du zu deinem Thema gerade keine, dann ist das auch gut – nur weil Yoast meckert, musst du nicht irgendwas verlinken!

Zweiter rote Punkt: Keine internen Links!

Hier zählt dasselbe. Interne Links sind super! Füge möglichst viele, passende interne Links hinzu. Aber was ist, wenn du keine passenden Beiträge hast? Dann lass Yoast SEO meckern!

Dritter rote Punkt: Das Keyword (hier Keyphrase)

Okay, wenn du für den Blogartikel SEO betreiben willst, solltest du schon eine eintragen. Aber auch hier zählt: Wenn du einen persönlichen Blogartikel schreibst, gibt es kein Keyword. Pasta!

Vierter rote Punkt: Die Meta-Description

Die Meta-Description auszufüllen, kann dir einige Vorteile bringen. Doch wenn du sie nicht ausfüllst, passiert auch nicht viel. Google nimmt einfach einen passenden Teil aus deinem Blogartikel. Was Google sogar immer wieder tut, obwohl du eine Meta-Description angegeben hast. Somit: Entscheide du, ob du eine Meta-Description einträgst oder nicht.

Orangener Punkt: Alt-Tags bei den Bildern

Alt-Tags helfen deinen Lesern, falls dein Bild einmal nicht angezeigt wird. Aber es hilft auch Google zu verstehen, was auf dem Bild ist. Deshalb ist ein Alt-Tag definitiv eine gute Idee. Fällt dir aber nichts Passendes ein, ist das kein Beinbruch.

Yoast SEO: Ist Grün immer gut?

Endlich! Drei grüne Punkte. Das muss ja bedeuten, dass das gut ist, oder?

Na ja.

Erster grüner Punkt: Bilder

Super, ich bekomme einen Punkt dafür, dass ich ein Bild eingefügt habe. Hmm. Mir wäre hier wichtiger gewesen: Ob die Bilder die richtige Größe haben – oder ob ich die passenden Dateinamen verwendet habe. Aber das bewertet Yoast SEO nicht!

Zweiter grüner Punkt: Textlänge

Yoast SEO lobt mich dafür, dass mein Beitrag schon 441 Worte enthält. Ehrlich? Mit 441 Worten rankst du bei den meistens Keyword nicht mehr! Aber es wird noch besser … Yoast sieht das absolute Minimum bei 300 Worten. Nichts für ungut. Klar, kannst du Beiträge von knapp 300 Worten veröffentlichen. Aber erwarte dann nicht, dass sie bei irgendeinem halbwegs interessanten Keyword gefunden werden.

Nachdem es sich bei Yoast um ein SEO-Plugin handelt finde ich es mehr als grenzwertig, bei 300 Worten schon auf grün zu schalten.

Dritter grüner Punkt: Breite des SEO-Titels

Der Titel deines Blogbeitrags wird bei Google in den Suchergebnissen angezeigt. Ist dieser zu lang, wird er abgeschnitten. Hast du jetzt am Ende deiner Überschrift irgendetwas Wichtiges stehen, sieht das niemand. Das ist mehr als blöd. Deshalb solltest du auf diesen Punkt auf alle Fälle schauen!

Eine gute Aussage: Die Breite des Titels ist zu lang!

Auch wenn das hier nur ein paar der möglichen Punkte waren, die Yoast SEO so beurteilt, wird schnell klar: Grüner Punkt heißt nicht immer, dass alles klar ist. Genauso wenig musst du bei jedem roten Punkt gleich in Panik verfallen.

Faktoren, die die Yoast SEO Ampel beeinflussen

Yoast SEO misst folgende Punkte:

  1. Keyword-Optimierung
    Überprüft, ob das Haupt-Keyword im Titel, in den Überschriften, im Text und in den Meta-Beschreibungen verwendet wird.
  2. Lesbarkeit
    Analysiert die Lesbarkeit des Textes, einschließlich der Satzlänge, des Gebrauchs von Überschriften und Absätzen, sowie der Verwendung von Transaktionswörtern.
  3. Meta-Tags
    Überprüft die Länge und Relevanz der Meta-Titel und Meta-Beschreibungen.
  4. Interne und externe Links
    Bewertet die Anzahl und Qualität der internen und externen Links auf der Webseite.
  5. Bildoptimierung
    Prüft, ob Bilder ALT-Tags haben und ob sie optimiert sind.
  6. Seitenstruktur
    Analysiert die Hierarchie und Struktur der Webseite, einschließlich der Verwendung von Kategorien und Tags.
  7. Social-Media-Integration
    Überprüft, ob die Webseite für Social-Media-Plattformen optimiert ist, indem es die Verwendung von Open Graph-Tags und Twitter-Karten analysiert.
  8. Technische Aspekte
    Überprüft technische Aspekte wie die Ladezeit der Seite, die mobile Optimierung und die XML-Sitemap.
  9. Content-Length
    Überprüft, ob der Inhalt ausreichend lang ist, um relevant zu sein, und ob er das Thema gründlich behandelt.
  10. Snippet-Vorschau
    Zeigt eine Vorschau an, wie die Webseite in den Suchergebnissen angezeigt wird, und gibt Hinweise zur Optimierung des Snippets.

Allerdings kann Yoast SEO dabei nicht auf alles achten. Immerhin ist es auch nur ein Plugin. Beispielsweise bei den Bildern. Yoast schaut, ob Bilder vorhanden sind, auch ob du Alt-Texte eingefügt hast. Doch Yoast überprüft nicht automatisch, ob Bilder zu groß sind oder ob sie passend benannt wurden. Beides sind aber wichtige Punkte, um deinen Text für die Suchmaschine interessanter zu machen.

Die Yoast SEO Lesbarkeitsprüfung

Ich finde es schon mal nett, dass Yoast versucht mir zu sagen, wo es mit meinem Satzbau happert. Allerdings sind manche Hinweise echt grenzwertig. Aber schauen wir uns das mal im Detail an.

Die Lesbarkeitsprüfung bei Yoast.

Yoast SEO Lesbarkeitsprüfung: Rot = schlecht?

Obenstehende Ampel habe ich aus einem von mir veröffentlichten Blogartikel. Wie du siehst: Ich habe zwei rote und einen orangen Punkt – und trotzdem ist der Blogartikel online. Das gute bei dieser Ansicht – du kannst dir genau anzeigen lassen, wo das Problem ist. Einfach auf das Auge hinter der Erklärung klicken – und schon markiert dir Yoast die entsprechenden Textstellen.

Aber im Einzelnen:

Erster rote Punkt: Aufeinanderfolgende Satzanfänge

Hier habe ich drei Überschriften (mit einiges am Text darunter) mit dem Keyword angefangen. Das war Absicht – und somit interessiert mich dieser rote Punkt nicht.

Zweiter rote Punkt: Verwendung von Zwischenüberschriften

Ein Absatz ist länger als 300 Worte. Ich gebe zu, dass sollte man sich genauer überlegen. 300 Worte sind – gerade auf dem Handy – schwer zu lesen, wenn sie nicht strukturiert sind. Ein klick auf das Auge dahinter zeigt mir aber, dass es sich um eine Aufzählung handelt. Somit passt das.

Der orangene Punkt: Bindeworte

Okay, die Sache mit den Bindeworten. Wenn ich einen Fließtext schreibe, verwende ich diese Bindeworte meist von selbst. Bindeworte (auch Konjunktionen genannt) sind beispielsweise: nachdem, wenn, als, während, bevor, bis, sobald, solange, ehe, seit oder seitdem. Mit diesen Worten ist ein besserer Lesefluss wahrscheinlich.

Nachdem mein Text aber aus vielen Aufzählungen besteht, fehlen da ein paar wenige Prozentpunkte (ab 30 Prozent ist nämlich alles gut). Somit vernachlässige ich diesen Punkt hier auch.

Yoast SEO Lesbarkeitsprüfung: Grün = gut?

Wenn ich Fließtexte habe, schaue ich mir die Sätze schon mal an.

Der erste grüne Punkt: Passive Sätze

Passive Sätze sind doof. Sie machen so einen Text meist langweilig.

Unterschied passive/aktiv:

Man kann bei Yoast SEO ….

Beachte bei Yoast SEO …

Der zweite grüne Punkte: Die Absatzlänge ist passend.


Yoast SEO prüft dabei einfach, ob deine Absätze nicht länger als 200 Worte sind. Das macht Sinn! Denn so ist dein Text gut scannbar – und deine Leser können sich die Infos rausholen, die sie auch wirklich brauchen.

Der dritte grüne Punkt: Die Satzlänge

Auch das darf man getrost so stehen lassen. Bandwurmsätze sind nervig. Meist haben deine Leser am Ende des Satzes schon vergessen, was am Anfang stand.

Was tun, wenn ich mich nicht auf die Yoast Ampel verlassen kann?

Ich verwende Yoast SEO bei JEDEM meiner Blogartikel. Auch bei denen, die ich nicht optimiere. Allerdings mehr als Erinnerungsdienst.

Wenn ich meinen Blogartikel fertig habe, schaue ich mir die ganzen schönen roten, orangen und grünen Punkte an – und gehe sie nach und nach durch.

So oder so ähnlich schauen meine Ampeln bei den Beiträgen aus, die ich Suchmaschinenoptimieren will. Fast alle Punkte sind grün. Das ist auf alle Fälle ein guter Schritt in die richtige Richtung! Die grünen Punkte schaden definitiv nicht! Solange du im Hinterkopf behältst: Da fehlen noch einige Punkte, die du optimieren kannst.

Welche Punkte bei mir ab und an rot oder orange bleiben:

  • ausgehende Links
    Ich verlinke, wann und wen ich will!
  • interne Links
    Wenn ich nichts Passendes finde, verlinke ich halt nichts.
  • Keyphrase in der Einleitung
    Manchmal würde ich die wirklich nur mit der Brechstange unterbringen. Da sind mir meine Leser wichtiger!
  • Keywordphrase im SEO-Titel
    Klar, kann ich meine Überschriften so zerhacken, dass das Keyword am Anfang steht – aber das schaut manchmal richtig blöd aus. Da sind mir meine Leser dann näher als SEO.

Auch bei der Lesbarkeitsprüfung habe ich einige Punkte, die ich immer beachte – und bei den anderen abwäge. Bei diesen Punkten bleibt bei mir schon manchmal einer orange oder rot:

  • Aufeinanderfolgende Sätze
    Gerade wenn ich meinen Blogartikel für die Suchmaschine optimieren will, macht so ein gleicher Anfang bei den Überschriften schon Sinn. Außerdem zeigt er meinen Lesern beim Scannen des Artikels gleich an, dass Sie sich noch beim Hauptteil befinden.
  • Verwendung von Zwischenüberschriften
    Diesen Punkt beachte ich (fast) immer! Einzige Ausnahme: Wenn ich eine ellenlange Liste habe.
  • Bindewörter
    Gerade wenn ich Listen schreibe, erreiche ich die angestrebten 30 Prozent nur mit der Brechstange. Außerdem sehe ich keinen Unterschied ob ich 29,5 oder 30 Prozent habe. Dann bleibt der Punkt halt orange. 🙂

Übersicht Yoast SEO free vs. Premium

Die Premium-Version bietet unter anderem:

  • Du kannst KI-optimierte SEO-Titel und Meta-Description erstellen
    Ob ich was wirklich nutzen möchte?
  • deinen Beitrag auf bis zu 5 Keywords optimieren
    Ein richtig cooles Feature! So kannst du auch nach verschiedenen Longtail-Keywords schauen.
  • automatische Weiterleitungen
    Ja, würde einiges einfacher machen.
  • Du erhältst Vorschläge für interne Links
    Das ist auch genial. So muss ich immer selbst schauen, was passen könnte.
  • Du bekommst eine Vorschau für deine Beiträge auf den Social Medien
    Für alle, die auf Social Media aktiv sind, bestimmt hilfreich.
  • 24/7 Support
    Bis jetzt hatte ich noch kein Problem mit dem Plugin.
  • werbefrei
    Werbung? Wo ist Werbung? Die überlese ich nach so vielen Jahren wohl schon.

Ich verwende seit Jahren bei allen meinen WordPress-Blogs die kostenlose Version von Yoast SEO. Bis heute hat sie mir gute Dienste getan. Falls du dir aber überlegst doch in die Premium-Version zu investieren, habe ich hier eine tolle Erklärung der zusätzlichen Dienste gefunden.

Fazit: Yoast SEO und die Ampel in deiner SEO-Strategie

Yoast SEO möchte ich aus meinem Blog nicht mehr wegdenken. Wenn du dir der Schwächen des Tools bewusst bist – und es mit Bedacht einsetzt, ist es wirklich gold wert. Gerade für ein kostenloses Plugin bietet Yoast SEO richtig viel Mehrwert.

Aber auch hier gilt mein Lieblingssatz: Hirn schlägt Maschine!

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